Ob Streitigkeiten zwischen zwei Parteien im Klassenzimmer, Übergriffe in den Unterrichtspausen oder Mobbing auf dem Schulhof beziehungsweise auch nach der Schule – immer wieder kommt es zu Konflikten Straftaten und Gewalt unter Jugendlichen. Sie durchlaufen auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden einen Anpassungsprozess in die Gesellschaft, wobei hier Gewalt als ein temporäres Phänomen der Jugenddelinquenz eine gewichtige Rolle spielen kann.
Dieses vom Förderverein Sicheres und Sauberes Stuttgart iniitierte Projekt erweitert die bisherige Präventionsarbeit an Schulen von Schulungen zur Zivilcourage und Gewaltprävention um den Inhalt der Selbstbehauptung, welcher von einem Konflikt-Trainer mit besonderem Expertenwissen und autorisierter Fachkompetenz eingebracht wird. Der Konflikt-Trainer kann in seiner neutralen Rolle anders agieren als die Polizei und besitzt einen anderen Kommunikationszugang.
Durch Übungen und Rollenspiele deckt der Konflikt-Trainer eingefahrene Denk- und Handlungsmuster bei den Jugendlichen auf. Er lässt sie ihr eigenes Selbstbild überdenken, gibt ihnen Handlungsalternativen für Gefahrensituationen mit auf den Weg und bringt ihnen somit das Thema Selbstbehauptung Stück für Stück näher.
Mit dem Konflikt-Trainer erarbeiten die Jugendlichen in Übungen Antworten zu Fragestellungen, die mit Zivilcourage in Verbindung stehen. Wo sind die Stärken bzw. Schwächen der Jugendlichen? Was müssen sie tun bzw. vermeiden, um nicht selbst in den Fokus des Aggressors zu geraten? Wie machen sie auf die Eskalation aufmerksam?
Das Ziel des Projekts ist es, eine positive Klassenstruktur zu fördern und dazu beizutragen, dass die präventiven Inhalte über den Schulalltag hinaus ihre Wirkung entfalten.
Zielgruppe
Das Projekt richtet sich vornehmlich an die achten Klassen der weiterführenden Schulen, wäre aber auch von der sechsten bis zur neunten Klasse anwendbar. Kernzielgruppe sind die Realschulen, wobei auch andere Schulen (insbes. alle weiterführenden Schulen) an dem Projekt teilnehmen können. Bedingungen für die Durchführung des Projekts an den in Frage kommenden Schulen sind eine Reflektion des Projekts im Unterricht mit den Schülern im Vorfeld und eine adäquate Nachbereitung, die in der Regel durch die Schulsozialarbeit erfolgen sollte.
Projektpartner
Bei diesem Projekt kooperieren folgende Stellen im Rahmen der Stuttgarter Sicherheitspartnerschaft:
– Koordinierungsstelle Kommunale Kriminalprävention der Stadt Stuttgart (Federführung)
– Polizeipräsidium Stuttgart, Referat Prävention
– Förderverein Sicheres und Sauberes Stuttgart
Die Beiträge der Kooperationspartner lassen sich den einzelnen Unterpunkten entnehmen.